Ukraine

Beweisfotos: Putins Kamikaze-Drohne schlägt in Kiew ein

Putin lässt iranische Drohnen auf Kiew niederhageln. Beweisfotos zeigen nun die Kamikaze-Flieger noch im Anflug und beim Einschlag.

Roman Palman
Wladimir Putin bombardiert die Ukraine nun auch mit iranischen Kamikaze-Drohnen.
Wladimir Putin bombardiert die Ukraine nun auch mit iranischen Kamikaze-Drohnen.
GAVRIIL GRIGOROV / AFP / picturedesk.com

Am Montagmorgen erschüttern erneut laute Explosionen erschütterten die ukrainische Hauptstadt, Menschen flüchteten in Schutzräume. Wladimir Putin hatte erneut Kamikaze-Drohnen auf das zentrale Stadtviertel Kiews niederhageln lassen. Wohnblocks und ein weiteres Gebäude gerieten in Brand.

In Kiew seien vier Tote geborgen worden, teilte die Staatsanwaltschaft später mit. Unter den Toten in Kiew sei auch ein junges Paar, erklärte Bürgermeister Vitali Klitschko: "Die Frau war im 6. Monat schwanger."

Bilder von Pressefotografen vor Ort zeigen den Einsatz der Feuerwehrleute, bei dem auch eine Katze aus dem bombardierten Gebäude gerettet wurde:

1/12
Gehe zur Galerie
    Einsatzkräfte versorgen eine Katze, die nach einem russischen Drohnen-Angriff aus einem Kiewer Wohnhaus geborgen wurde.
    Einsatzkräfte versorgen eine Katze, die nach einem russischen Drohnen-Angriff aus einem Kiewer Wohnhaus geborgen wurde.
    REUTERS/Oleksandr Klymenko

    Und noch etwas zeigen die Bilder erstmals in aller Klarheit: Wladimir Putins Kamikaze-Drohnen beim Anflug und Einschlag. Die unbemannten Delta-Flügler samt Gefechtsköpfen sind dabei eindeutig zu erkennen:

    1/8
    Gehe zur Galerie
      Aufnahme eines AFP-Pressefotografen in Kiew einer anfliegenden Kamikaze-Drohne vom Typ "Shahed-136" am 17. Oktober 2022.
      Aufnahme eines AFP-Pressefotografen in Kiew einer anfliegenden Kamikaze-Drohne vom Typ "Shahed-136" am 17. Oktober 2022.
      YASUYOSHI CHIBA / AFP / picturedesk.com

      Es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich um Shahed-136-Drohnen aus iranischer Produktion, die unter dem russischen Codenamen "Geranium-2" (nach der Pflanzengattung der Geranien / Storchenschnäbel) eingesetzt werden. Russland hat die Kamikaze-Flugkörper in den vergangenen Wochen mehrfach eingesetzt, um Stadtzentren und Infrastruktur, darunter Kraftwerke, zu attackieren.

      So gefährlich sind Shahed-136

      Die Wirkung dieser neuartigen Drohnen hatte die iranische Armee erstmals im Rahmen der Übung "Großer Prophet 17" im Dezember 2021 demonstriert. Der ferngesteuerte Kamikaze-Bomber solle seine Sprengladung mit großer Genauigkeit in Ziele bis zu 2.500 Kilometer entfernt steuern können. Mit nur 3,5 Metern Länge sei die Drohne "relativ klein", das Gesamtgewicht betrage inklusive der Sprengladung 200 Kilo.

      1/7
      Gehe zur Galerie
        Archivaufnahmen eines Abschusses von Shahed-136 Drohnen im Rahmen einer iranischen Übung und Machtdemonstration im Dezember 2021.
        Archivaufnahmen eines Abschusses von Shahed-136 Drohnen im Rahmen einer iranischen Übung und Machtdemonstration im Dezember 2021.
        Screenshot YouTube / Ukrainisches Militär

        Durch die Möglichkeit, komplexe Flugmanöver durchzuführen, soll es sehr schwer sein, sie mit herkömmlichen Fliegerabwehrsystemen abzufangen. Die ukrainischen Luftstreitkräfte melden allerdings, dass gleich mehrere Shahed-136 und andere Drohnen noch in der Luft abgefangen werden konnten. Diese Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen.

        Polizisten schießen Todes-Drohne ab

        Fotos aus Kiew (siehe Bildstrecke oben) zeigen derweil aber auch, wie Soldaten offenbar aus Verzweiflung versuchen, die Drohnen mit ihren normalen Sturmgewehren abzuschießen. Und: Ein von der Kiewer Stadtpolizei veröffentlichtes Video soll zeigen, wie Beamte mit ihrem Beschuss aus Gewehren und Pistolen sogar Erfolg haben.

        In dem Clip ist zu sehen, wie die Männer erst aus allen Läufen Feuern, kurz darauf kracht eine Drohne knapp hinter ihnen auf den Boden:

        "Potenzial einer weiteren Eskalation"

        "Der Einsatz iranischer Drohnen hat das Potential einer weiteren Eskalation mit möglicherweise weitreichenden Folgen. Russland ist durch den Einsatz der iranischen Drohnen in der Lage, seinen strategischen Abnützungskrieg gegen die Ukraine fortzuführen oder gar noch zu intensivieren", warnt der Bundesheer-Oberst Markus Reisner in einer Analyse des neuen Bedrohungspotenzials.

        Für Putin hat es einen riesigen Vorteil, iranische Drohnen auf Kamikaze-Angriffe zu schicken. Der Iran hat bereits jahrelange Erfahrung mit dem Umgehen weitreichender Sanktionen und konnte trotz dieser ein riesiges Arsenal an hochmodernen Waffen wie die Shahed-136 aufbauen. "Die Ukraine wird somit, neben dem Kampf gegen Russland, auch ein neuer Schauplatz indirekter iranischer Machprojektion", sagt Reisner.

        Alle aktuellen Entwicklungen zum Ukraine-Krieg auf einen Blick >

        1/9
        Gehe zur Galerie
          Trümmer einer russischen Kamikaze-Drohne nach einem Angriff auf ein Treibstofflager in Charkiw am 6. Oktober 2022. Ukrainische Behörden gehen davon aus, dass es sich um eine <a target="_blank" data-li-document-ref="100228629" href="https://www.heute.at/g/heeres-oberst-warnt-vor-putins-neuer-kamikaze-waffe[A-Za-z0-9.-]*-100228629">"Shahed-136"-Drohne</a> iranischer Produktion handelt.
          Trümmer einer russischen Kamikaze-Drohne nach einem Angriff auf ein Treibstofflager in Charkiw am 6. Oktober 2022. Ukrainische Behörden gehen davon aus, dass es sich um eine "Shahed-136"-Drohne iranischer Produktion handelt.
          REUTERS
          1/65
          Gehe zur Galerie
            <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
            22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
            SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger